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Gärtnern - lohnt sich die Mühe?

  • Autorenbild: Natalia
    Natalia
  • 29. Mai 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Okt. 2024

Frau im Garten, die über mangelnden Regen traurig ist.
Sommer 2022 und die Dürreperiode

Manchmal frage ich mich: Ist all die Mühe mit dem Gärtnern wirklich nötig? Brauche ich wirklich all die Beete voller Gemüse? Könnte ich nicht weniger Pflanzen anbauen oder die Kräuter einfach wild wachsen lassen? Letztlich dreht sich alles um eine zentrale Frage: Lohnt sich die Arbeit im Garten wirklich?

 

Ein Blick in die Vergangenheit: Gärtnern als Lebensnotwendigkeit

 

Früher war Gärtnern keine Freizeitbeschäftigung, sondern eine Lebensnotwendigkeit. Gemüse aus dem Laden war teuer und oft schwer erhältlich. Meine Großmutter hat nie Kartoffeln oder Karotten gekauft. Stattdessen half ich ihr im Winter, die Kartoffeln im Keller zu lagern, die faulen zu sortieren und die Keime zu entfernen. Zwiebeln, Karotten und Äpfel wurden kontrolliert, damit sie bis zum Frühjahr hielten. Was nicht frisch lagerbar war, wurde in Gläsern eingemacht. Jeder im Dorf hatte seinen eigenen Garten, denn das war die Grundlage der Selbstversorgung.

 

Gärtnern heute: Herausforderungen in der modernen Welt

Kapuzinerkresse im Garten, die vor dem Vertrocknen ist
Alle Pflanzen litten unter der Trockenperiode

Heute hat sich vieles verändert. Supermärkte bieten eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse aus aller Welt. Jede Woche gibt es spezielle Angebote, und wer keine Zeit zum Kochen hat, greift einfach zu Tiefkühlgemüse. Die Folge: Der klassische Bauerngarten ist selten geworden, ersetzt durch Steingärten, Parkplätze und exotische Terrassenbepflanzungen.


Das Gärtnern erfordert auch Zeit und Energie - zwei weitere Aspekte, die in unserer heutigen Zeit hart umkämpft sind. Der Boden muss vorbereitet, die Samen gesät, die Pflanzen gepflegt und vor Schädlingen geschützt werden. Schon ein verpasster Tag kann die gesamte Ernte gefährden. Das habe ich im besonders trockenen Sommer 2022 schmerzlich erfahren müssen, als ich nicht genug Zeit für meinen Garten hatte. Am Ende stand ich vor einem vertrockneten, von Schädlingen geplagten Garten – ein Bild des Jammers.


Trotz allem: Die unvergleichliche Freude des Gärtnerns

 

Und doch lasse ich mich nicht entmutigen. Der Anbau von eigenem Gemüse bleibt für mich eine Herzensangelegenheit. Wer schon einmal seine eigenen Tomaten oder Karotten geerntet hat, kennt den Unterschied: Das Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt intensiver, aromatischer und einfach besser. Es ist ein besonderes Gefühl zu wissen, dass das, was man isst, unter natürlichen Bedingungen und ohne Chemie gewachsen ist.


Gärtnern lehrt uns Geduld und bringt uns zurück in den Moment. Die körperliche Arbeit im Garten beruhigt den Geist, wirkt stressreduzierend und lässt uns Sorgen loslassen. Studien bestätigen: Gärtnern senkt den Blutdruck, lindert Schmerzen und wirkt wie ein natürliches Antidepressivum. Selbst wenn die Ernte einmal mager ausfällt, bringt uns die Natur bei, hartnäckig zu sein und geduldig auf Erfolg zu warten. Die Freude, die wir durch das Gärtnern erleben, übertrifft jede Anstrengung.


Eine Frau im Garten kniet in Gemüsebeeten und erntet Paprika
Beim Gärtnern ist Geduld und Vertrauen die halbe Miete

 
 
 

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